Land-art in Verschwundenen Dörfern
Das Landart-Treffen findet auf dem Gebiet des Geoparks Ralsko statt, wo die Entfremdung des Menschen und der Landschaft markant ist. Der Geopark Ralsko erstreckt sich auf dem Gebiet des ehemaligen Truppenübungsplatzes Ralsko. Das historische Landschaftsbild wurde durch den Aufenthalt von drei Armeen im Laufe des 20. Jahrhunderts - der deutschen (1938-45), der tschechoslowakischen Volksarmee (1947-1968) und der sowjetischen (1968-1991) - zerstört. Im Folge dessen wurde die meiste (tschechische und deutsche) Zivilbevölkerung aus diesem Gebiet ausgesiedelt, mehr als 20 Ortschaften einschließlich der Kirchen, die als Übungsziele genutzt wurden, verschwanden, viele zu Militärzwecken dienende Gebäude, einschließlich Abschussrampen für Raketen mit Kernsprengköpfen, wurden neu gebaut. Das Gebiet isolierte sich hermetisch von der Außenwelt. Darüber hinaus wurde hier seit 1967 Uran im Tief- und Lösungsbergbau gefördert. Nachdem die Soldaten das Gebiet geräumt hatten, fing man an, die zerstörten Teile der Landschaft von Munition, chemischen Stoffen und ungebrauchten Gebäuden zu sanieren. Die ehemalige Besiedlung lässt sich allerdings nicht erneuern. Viele Orte eroberte die Natur zurück und somit stellt der Geopark Ralsko heute eine besondere grüne Insel mit einmaligen Naturschätzen dar. Es ist jedoch immer noch zu spüren, dass die Leute eine Beziehung zu diesem Raum erst suchen.
- Seit 2013 versucht die gemeinnützige Gesellschaft Geopark Ralsko, das ehemalige Militärsperrgebiet für sanften Tourismus zu erschließen, den Besuchern die Entstehung der geologischen Struktur und des Landschaftsreliefs zu erklären und an die historische Besiedlung der Gegend unter dem Berg Ralsko zu erinnern.
- Seit 2016 veranstaltet der Geopark regelmäßig ein Landart-Treffen in der Landschaft der verschwundenen Dörfer, bei dem sich tschechische, polnische und deutsche Künstler treffen, um gemeinsam Werke zu schaffen, welche einen Bogen über die Geschichte der zwanghaften Veränderung der Landschaft unter dem Berg Ralskospannen. Das Projekt verbindet die Kunst und die Landschaft und diese Verbindung überwindet Sprachbarrieren, da sie emotional wirkt.